Glossar
A
Abfalbesitzer ist gemäß dem AWG entweder der Abfallerzeuger oder jede Person, die Abfälle in ihrem Besitz hat.
Abfallbilanz ist eine Zusammenstellung der Art, Menge und des Verbleibs von Abfällen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einem definierten Gebiet anfallen.
Abfallerzeuger bezeichnet eine Person, durch deren Tätigkeit Abfälle entstehen (Abfallersterzeuger), oder eine Person, die durch Vorbehandlung, Mischung oder andere Verfahren die Natur oder Zusammensetzung von Abfällen verändert.
Abfallhierarchie ist eine gesetzlich festgelegte Rangfolge für den Umgang mit Abfällen, die von der Vermeidung über die Wiederverwendung und das Recycling bis hin zur Beseitigung reicht.
Abfallsauganlage bezeichnet ein System, bei dem Abfall in Mehrfamilienhäusern über Einwurfschächte oder in Einzelhausgebieten über Eingabestellen im Freien entsorgt wird. Der Abfall wird über ein unterdruckbasiertes pneumatisches Rohrleitungsnetz zu einer zentralen Sammelstelle transportiert, von der aus er per Fahrzeug zur Deponie weiterbefördert wird.
Abfallsortieranlage bezeichnet eine Einrichtung, in der Abfälle aus dem Restmüll oder dem Gelben Sack getrennt und sortiert werden, um sie entweder der Wiederverwertung, der Deponie oder der Müllverbrennung zuzuführen. Die Sortierung erfolgt dabei manuell oder maschinell.
Abfallvermeidung bezeichnet Maßnahmen vor der Abfallentstehung, die die Abfallmenge reduzieren, negative Umweltauswirkungen mindern oder gefährliche Stoffe in Produkten verringern. Beispiele sind die Wiederverwendung von Produkten, die Verlängerung ihrer Lebensdauer oder der Verzicht auf schadstoffhaltige Materialien.
Abfallwirtschaft umschreibt den Prozess der Verwaltung von Abfällen, einschließlich Sammlung, Transport, Verarbeitung und Entsorgung
Abfuhr bezieht sich im Umweltbereich auf den Prozess der Entsorgung von Abfällen oder unerwünschten Materialien. Die Beseitigung ist ein wichtiger Teil der Abfallbewirtschaftung und beinhaltet oft den Transport von Abfallmaterialien von ihrem Ursprungsort zu einer geeigneten Entsorgungsstelle.
Abfuhrgebiet siehe Cluster
Abholpunkte sind Projektionen zwischen Sammelstellenkoordinaten (Gebäudekoordinaten) und den jeweiligen Schnittpunkten mit dem Streckennetz. Sie markieren also gewissermaßen den Punkt auf der Straße, an dem das Sammelfahrzeug eine Behälterentleerung durchführt.
Abwasserentgiftung ist ein unverzichtbares chemisches Verfahren zur Entfernung chemischer Abfälle und Fremdstoffe aus Abwässern. Sie stellt einen essenziellen Bestandteil der industriellen Abwasserreinigung und -behandlung dar und trägt maßgeblich zum Umweltschutz bei.
ALSAG (Österreich) steht für "Altlastensanierungsgesetz" und ist das seit 1989 bestehende österreichisches Bundesgesetz zur Finanzierung und Durchführung der Altlastensanierung, die gesetzliche Grundlage für die Erhebung sowie Finanzierung und Durchführung der Sicherung und Sanierung von Altlasten in Österreich bildet.
Altstoffsammelzentrum ist eine kommunale Einrichtung, in der Bürger verschiedene Abfallarten, insbesondere solche, die nicht über die reguläre Müllabfuhr entsorgt werden können, abgeben können.
Altlasten umfassen Altablagerungen, Altstandorte sowie dadurch kontaminierte Böden und Grundwasserkörper, die laut Gefährdungsabschätzung erhebliche Gefahren für die Gesundheit oder Umwelt darstellen. Kontaminationen durch Luftemissionen fallen nicht unter den Geltungsbereich von ALSAG.
Altstandort sind laut §2 Abs. 3 ALSAG Standorte von Anlagen, in denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde.
Anaerobe Vergärung ist ein Abbau organischer Stoffe ohne Sauerstoff unter Methanbildung.
Aufzeichnungen sind GPS-Datensätze einer Sammelfahrt üblicherweise getrennt nach Datum, Fahrzeug und Tour
AVV (Abfallverzeichnis-Verordnung) bezeichnet die Abfälle und stuft sie nach ihrer Gefährlichkeit ein. Die Verordnung gilt für Deutschland.
AWG (Österreich) steht für Abfallwirtschaftsgesetz und bildet die wichtigste gesetzliche Grundlage für die Abfallwirtschaft in Österreich. Die wichtigsten Inhalte des AWG betreffen die Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling, Verwertung und Beseitigung von Abfällen, die Pflichten von Personen in der Abfallwirtschaft sowie Vorgaben für Abfallbehandlungsanlagen.
B
Bauschutt umfasst mineralische Abfälle und Baumaterialien wie Beton, Backsteine, Ziegel, Klinkersteine, Mörtelreste, Fliesen und Keramiken. Die Beimischung von Erde oder Glas in recycelbaren Bauschutt ist untersagt.
Begleitschein ist ein Dokument, das bei der Übergabe von gefährlichem Abfall oder (gefährlichem oder nicht gefährlichem) POP-Abfall an eine andere Rechtsperson ausgestellt wird. Er muss von der Abfallübergeberin bzw. dem Abfallübergeber erstellt und während der Beförderung mitgeführt werden, um die ordnungsgemäße Handhabung und Nachverfolgbarkeit des Abfalls sicherzustellen.
Behandlungsanlagen sind ortsfeste oder mobile Einrichtungen zur Behandlung von Abfällen, einschließlich der damit verbundenen und technisch zusammenhängenden Anlagenteile.
Belegungsplan ist eine Planungsoberfläche in awm web mit der die operative Planung von Fahrzeugen, Touren und Personal durchgeführt wird.
Bioabfall gemäß § 1 der Bioabfallverordnung sind Abfälle mit einem hohen organischen und biologisch abbaubaren Anteil, die besonders für die aerobe und anaerobe Verwertung geeignet sind. Dazu zähle z.B. organische Abfälle aus Garten- und Grünflächenbereichen, feste pflanzliche Abfälle, pflanzliche Rückstände aus der gewerblichen und industriellen Verarbeitung und unbeschichtetes Papier, das mit Lebensmitteln in Kontakt stand oder zur Sammlung und Verwertung biogener Abfälle geeignet ist.
Bodenaushub auch als Erdaushub bekannt, umfasst alle Bodenabfälle, die bei Baumaßnahmen ausgehoben werden, unabhängig davon, ob es sich um Erde, Sand, Lehm oder Ton handelt; er entsteht immer bei Arbeiten, die den Baugrund oder den Tiefbau betreffen.
Biomasseheizung bezeichnet eine Heizungsanlage, die mit regenerativen und biologischen Brennstoffen betrieben wird. Dabei kommen nachwachsende Rohstoffe wie Holz sowie organische Bioabfälle wie Pferdemist, Kuhdung, Holzreste, landwirtschaftliche Nebenprodukte oder Erntereste zum Einsatz.
BSI (BehälterServiceInfo) ist ein Datensatz der für einen Behälter die Abfuhrinformationen (Wochentag, Rhythmus, Gültig von/bis, Abweichender Starttermin) beschreibt
BSI-Zertifikat ein in Deutschland übliches Zertifikat für Softwarelösungen, das vorgewiesen werden muss, wenn sensible, kundenspezifische Daten übertragen werden.
C
CFK (Carbonfaserverstärkte Kunststoffe) ind sind Faser-Verbundwerkstoffe, die aus verwebten Kohlefasern und Epoxidharz bestehen und sich allgemein durch herausragende Steifigkeitswerte bei geringem Gewicht auszeichnen . Anwendung finden CFK beispielsweise bei Windrädern oder in der Luft- und Raumfahrt- sowie Automobilbranche.
Cluster sind "Haufen" von Sammelstellen, die in der Tourenplanung zu sog. Abfuhrgebieten zusammengefasst werden
CO2-Bilanz ist die Quantifizierung der durch Aktivitäten von Unternehmen, Organisationen oder Personen verursachten Treibhausgasemissionen. Sie umfasst direkte und indirekte Emissionen, die beispielsweise durch Produkte, Logistik, Transport oder Cargo entstehen, und wird in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) ausgedrückt.
D
Deponie ist ein Ort, an dem Abfälle auf einer kontrollierten Fläche (end)gelagert und abgedeckt werden
Deponiegas entsteht durch biochemische Abbauprozesse organischer Materialien im Müllkörper. Diese umfassen zunächst zeitlich getrennte aerobe und anaerobe Phasen, die am Ende gleichzeitig ablaufen können.
Deponiekörper nach §2 Abs. 8 ALSAG umfasst alle abgelagerten Abfälle sowie die dazugehörigen technischen Einrichtungen, wie das Basisdichtungssystem, die Oberflächenabdeckung, das Entgasungssystem und Bauwerke zur Standsicherheit, z. B. Rand- und Stützwälle.
Debitor ist eine Person oder ein Unternehmen, das Waren oder Dienstleistungen auf Rechnung bezieht und dem Lieferanten den entsprechenden Betrag schuldet.
Downcycling nennt man den Prozess der Wiederverwendung von Abfällen oder Abfallmaterialien, um niedrigerwertige Produkte herzustellen
E
EAG ist eine Abkürzung für Elektro-Alt-Geräte und wird üblicherweise als Wertstofffraktion in Recyclinghöfen geführt
EaA steht für "Enerige aus Abfall" bezeichnet eine Reihe von Verfahren, die darauf abzielen, Abfallmaterialien in nutzbare Energieformen wie Strom oder Wärme umzuwandeln. Als Form der Energiegewinnung trägt EaA wesentlich zur Abfallbewirtschaftung und nachhaltigen Energieerzeugung bei, indem es das Deponievolumen reduziert und eine alternative Energiequelle bereitstellt.
EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Instrument für Unternehmen jeglicher Größenordnung, die ihre Umweltleistung konstant verbessern wollen. Es baut unter anderem auf der Integration der Mitarbeiter und Öffentlichkeit in die Umweltschutzbemühungen eines Unternehmens auf.
Endlagerung ist die dauerhafte Lagerung von Abfällen in speziellen Anlagen, meist ohne Möglichkeit der Wiederverwertung. Sie wird vor allem für radioaktive Abfälle genutzt, kann aber auch andere Stoffe wie CO₂ umfassen. Im Gegensatz zur Zwischenlagerung ist sie unbefristet und erfordert hohe technische Standards sowie kontinuierliche Überwachung.
Entladestelle sind die Standorte, an denen die Müllwagen ihre Abfälle entladen.
Entsorgung wird im Sinne von § 3 Abs. 22 KrWG als Oberbegriff für alle Verfahren der Verwertung (§ 3 Abs. 23 KrWG) und der Beseitigung (§ 3 Abs. 26 KrWG) definiert, einschließlich der Vorbereitung auf diese Verfahren. Dabei umfasst die Verwertung Maßnahmen, die Abfälle einem sinnvollen Zweck zuführen, während die Beseitigung solche Verfahren beschreibt, bei denen Abfälle endgültig entfernt werden, sofern keine Verwertung möglich ist.
Entleerung - ist der Vorgang, bei dem nicht nur der Inhalt eines Abfallbehälters, sondern auch das Sammelfahrzeug selbst in einer Entladestelle entleert werden kann.
Ersatzbaustoffe sind mineralische Baustoffe, die bei Bautätigkeiten als Abfall anfallen oder gezielt produziert werden. Ein Einsatz von Ersatzbaustoffen erfolgt in technischen Bauwerken wie beispielsweise Straßen, Wege oder Schienenwege.
Ersatzbrennstoffe (EBS) sind aus Abfällen gewonnene Brennstoffe, die in fester, flüssiger oder gasförmiger Form für verschiedene Nutzungszwecke aufbereitet werden. Die Abfälle stammen aus Haushalten, Industrie oder Gewerbe, und die Aufbereitung richtet sich nach den Anforderungen des thermischen Verfahrens. Eine gesetzliche Definition für EBS existiert bislang nicht.
Euroklassen definieren bei Fahrzeugen die zulässigen Grenzen für die Schadstoff-Emissionen von CO, NOx und PM
F
Fraktion ist eine Abfallart oder Sorte die verschiedene stoffliche Zusammensetzungen und somit verschiedene physikalische Eigenschaften hat
Frontlader Eine Fahrzeug-Bauweise, bei der die Schüttung von vorne und über die Fahrerkabine gekippt wird
Fahrermeldungen sind Protokolle mit Text und Fotos, mit denen Fahrer auf Missstände oder Verhinderungsgründe in einer Sammeltour hinweisen können. Fahrermeldungen werden in unserer Anwendung strukturiert erfasst und dienen i.d.R. zur Abwendung von Reklamationen
Fahrzeugstandort ist ein spezifischer Ort, an dem ein Fahrzeug stationiert ist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt geparkt wird.
G
Gebinde - endzulagernde Einheit aus Abfallprodukt und Abfallbehälter.
Gewerbeabfälle sind Siedlungsabfälle, die nicht aus privaten Haushalten, sondern aus anderen Herkunftsbereichen stammen, wie Gewerbe, Industrie oder privaten und öffentlichen Einrichtungen. Sie ähneln in Beschaffenheit oder Zusammensetzung den Abfällen aus Haushalten und werden entsprechend entsorgt.
Grauwasser ist nach EN 12056-1 fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser, das beispielsweise beim Duschen, Baden, Händewaschen oder aus der Waschmaschine entsteht. Es kann zu Brauch- oder Betriebswasser aufbereitet werden.
Gärrest bezeichnet den flüssigen oder festen Rückstand, der bei der Vergärung von Biomasse in einer Biogasanlage entsteht. Aufgrund seines hohen Nährstoffgehalts wird er häufig als landwirtschaftlicher Dünger genutzt.
Gärung ist ein Mikrobieller Abbau organischer Stoffe ohne Einbeziehung externer Elektronenakzeptoren wie beispielsweise Sauerstoff (O2) zum Zweck der Energiegewinnung.
H
Hecklader Eine Fahrzeug-Bauweise, bei der die Schüttung am Heck des Aufbaus montiert ist
Hubbehälter Eine Container-Art die üblicherweise über einen Kran mit Hakensystem angehoben wird
Huminstoffe sind dunkel gefärbte, hochmolekulare, amorphe, relativ stabile organische Substanzen des Humusbodens. Sie entstehen aus Bruchstücken und schwer umsetzbaren Resten, die beim Ab- und Umbau abgestorbener organischer Materie freigesetzt werden. Die Bausteine der Huminstoffe sind Carboxyl-, Carbonyl- und Hydroxylgruppen sowie aromatische und alicyclische Ringe und Alkylketten.
I
IPPC-Behandlungsanlagen stehen für („Integrated Pollution Prevention and Control“) und sind Teile ortsfester Behandlungsanlagen, in denen Tätigkeiten wie die biologische Behandlung, die physikalisch-chemische Behandlung, die Rückgewinnung von Lösungsmitteln oder die Wiederverwendung von Öl durchgeführt werden.
ISO 14021 ist eine Norm der International Organization for Standardization (ISO) und legt Anforderungen an Selbstdeklarationen von Umweltaspekten von Produkten fest. Sie gibt Richtlinien und Best Practices für das Umweltmarketing von Produkten und Dienstleistungen vor.
J
K
Kehricht ist brennbarer, nicht wieder verwertbarer Siedlungsabfall aus Haushalten und Betrieben.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und nutzbarer Wärme in einem thermodynamischen Prozess. Die Wärme wird je nach Verwendungszweck in Industriekraftwerken für Produktionsprozesse oder in Heizkraftwerken zur Gebäudeheizung genutzt.
Kreislaufwirtschaft bezeichnet unsere übergeordnete Branche, die sich allumfassend mit Kreisläufen von der Materialgewinnung über die Verwertung bis hin zum Recycling beschäftigt.
Kompostierung ist der biologische Zersetzungsprozess von organischen Abfällen durch Mikroorganismen, um sie in Dünger umzuwandeln.
Konfektionierung bezeichnet gemäß § 3 Abs. 9 der Recyclingholzverordnung die Behandlung von Altholz zur Verbesserung seiner physikalischen Eigenschaften, wie etwa Zerkleinerung und Trocknung, die für das Recycling notwendig sind.
KrWG (Deutschland) ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz und das zentrale Bundesgesetz des deutschen Abfallrechts. Nach § 1 des KrWG ist der Zweck des Gesetzes die Förderung der Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natürlichen Ressourcen und die Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen.
L
Leichtverpackungen sind Verpackungen, die aus leichten Materialien wie Papier, Pappe, Kunststoffen und Aluminium hergestellt werden.
Leerung - ist der Prozess, bei dem Abfallbehälter wie Mülltonnen oder Container im Rahmen der Abfallentsorgung in das Sammelfahrzeug geleert werden.
M
Mandaten sind Konfigurationsobjekte mit denen die Sichtbarkeit von Stammdaten auf bestimmte Gruppen (Entsorger, Verbände, Benutzer) eingeschränkt werden können.
Mikroplastik sind winzige Kunststoffteilchen, die kleiner als 5 mm sind und aus verschiedenen Kunststoffarten wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA), Polyurethan (PU) und anderen synthetischen Polymeren bestehen. Auch der Abrieb von Reifen (Gummi, Synthesekautschuk) gilt als Mikroplastik.
N
Nachhaltigkeit beschreibt die Deckung der gegenwärtigen Bedürfnisse unter Berücksichtigung der Bedürfnisbefriedigung zukünftiger Generation basierend auf dem Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Das Prinzip stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und sagt aus, dass nur so viele Bäume gefällt werden dürfen wie auch nachwachsen, um eine kontinuierliche Holzversorgung zu gewährleisten.
Nassfermentation die Feuchtfermentation ist eine Methode der biologischen Abfallverwertung, bei der organische Abfälle wie Küchenabfälle, Gartenabfälle oder Gülle in einer feuchten, sauerstoffarmen Umgebung (anaerob) vergoren werden. Dabei entstehen ein stabilisiertes Endprodukt, das als Dünger genutzt werden kann, sowie Methan und Kohlendioxid als Nebenprodukte.
Nebenprodukt ist ein Stoff oder Gegenstand, der bei einem Herstellungsverfahren anfällt, dessen Hauptzweck nicht auf seine Herstellung gerichtet ist. Es wird nicht als Abfall betrachtet, wenn es ohne zusätzliche Vorbehandlung rechtmäßig weiterverwendet wird, keine schädlichen Auswirkungen hat und als integraler Bestandteil des Prozesses entsteht.
O
P
Partition bezeichnet einen Anteil eines Stoffstroms im EDM, durch den z.B. die Teilmenge von Abfällen eines Ortes an einem regionalen Recyclinghof beschrieben wird
PCB (Polychlorierte Biphenyle) zusammen mit PCT (polychlorierte Terphenyle) sind schwer abbaubare chlorierte aromatische Verbindungen, die sich in der Umwelt und der Nahrungskette anreichern. Sie können erhebliche Schäden für Gesundheit und Umwelt verursachen. Aufgrund ihrer guten Elektroisolier- und Kühleigenschaften, aber ungünstigen Brandeigenschaften, wurden sie vor allem als Transformatoröle (Askarele) und Hydraulikflüssigkeiten, insbesondere im Bergbau, eingesetzt.
PCR (eng. Post Consumer Recycling) beschreibt die Verwertung von gebrauchten Kunststoffprodukten aus gemischten Abfallströmen, wie etwa Verpackungen aus dem Gelben Sack. Der Prozess erfordert eine aufwendige Sortierung, bei der die Kunststoffe in Fraktionen getrennt werden, gefolgt von Schreddern und weiteren Aufbereitungsschritten, um Verunreinigungen und Fremdstoffe zu entfernen.
PIR (eng. Post Industrial Recycling) bezeichnet die Wiederaufbereitung von Produktionsüberschüssen, die nach dem industriellen Fertigungsprozess zurückgewonnen werden. Anstatt diese Überschüsse als Abfall zu entsorgen, werden diese zerkleinert und aufbereitet, um erneut in den Produktionskreislauf zurückzukehren.
Pfandautomat ist ein Gerät zur Rücknahme pfandpflichtiger Getränkeverpackungen. Es zerstört das Leergut nach dem Einwurf, um Mehrfacheinwürfe zu verhindern, und gibt einen Pfandbon als Gegenwert aus. Leergutautomaten ersetzten die manuelle Rückgabe in den 1990er Jahren.
Pilzsystem ist eine Technologie der Firma Kinshofer für Kranfahrzeuge, um Container aufzunehmen und während sie am Kran hängen über eine Seil- oder Kettenvorrichtung zu öffnen und zu schließen
Das Planungsprojekt bildet die oberste Ebene in der Tourenplanung. Hier werden alle grundlegenden Daten definiert und gefiltert, die für ein Tourenplanungsprojekt benötigt werden.
Polyvinylchlorid (PVC) ist ein recyclingfähiges thermoplastisches Polymer, das in zahlreichen Branchen genutzt wird. Recyceltes PVC wird zu Produkten wie Bodenbelägen, Kabeln oder Rohren verarbeitet, reduziert Abfälle und schont Ressourcen.
POP (engl. Persistent Organic Pollutants) sind organische Chemikalien, die sich durch ihre Langlebigkeit (Persistenz) auszeichnen, sich in Organismen und damit der Nahrungskette anreichern und schädliche Wirkungen auf den Organismus von Mensch und Tier zeigen.
Problemstoffe sind gefährliche Abfälle, wie beispielsweise entzündbare Stoffe, die typischerweise in privaten Haushalten entstehen.
Produktverantwortung ist das Prinzip, dass Hersteller für die umweltgerechte Gestaltung, Herstellung und Entsorgung ihrer Produkte verantwortlich sind, um Abfälle zu minimieren und Recycling zu fördern.
Pyrolyse ist die chemische Zersetzung einer Substanz durch Hitze unter Ausschluss von Sauerstoff. Dabei entstehen verschiedene Kohlenwasserstoffgase und ein kohlenstoffhaltiger Rückstand.
Q
R
Recycling ist laut KrWG §3 Abs 25: „jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden"
Recyclingrate ist eine Quote die sich auf den Anteil eines bestimmten Materials oder Produkts bezieht, der wiederaufgearbeitet und wiederverwendet wird
Reinigung - ist im Kontext des awm das Säubern von Abfallbehältern.
RESH (RE für Reststoffe und SH für shredder (engl.)) siehe Schredderleichtfraktion
Rohmaterial sind Stoffe oder Stoffgemische, die in einem gering bearbeitetem Zustand in einen Produktionsprozess eingehen, wie beispielsweise Kupferkonzentrat.
Rohstoffe sind Stoffe, die – optional bis auf die Lösung aus ihrer natürlichen Quelle – noch keine Bearbeitung erfahren haben. Sie werden aus der Natur gewonnen und entweder direkt verwendet oder als Ausgangsstoff zur weiteren Verarbeitung verwertet. Es kann zwischen Primär- und Sekundärrohstoff unterschieden werden.
Routen sind von unserer Software berechnete oder vom Benutzer manuell bearbeitete Abfolgen von Streckenabschnitten mit und ohne Sammeltätigkeit, die den gesamten Fahrtverlauf durch ein Abfuhrgebiet darstellt.
Route zum Nachfahren ist die vorgegebene Reihenfolge einer Tour, die der Fahrer einhalten muss.
Rezyklat wird gemäß ISO 15270 als „Kunststoffmaterial aus dem Recycling von Kunststoffabfällen“ definiert.
S
Sammelstellen sind in unserem Kontext Adressen oder Orte, an denen Behälter zur Sammlung von Abfällen aufgestellt sind. In der gesamten Branche wird der Begriff aber auch nur für die öffentlich zugänglichen "Sammelinseln" für Wertstoffe (Papier, Glas, Metall) verwendet
Sanierung im Sinne von ALSAG ist die Beseitigung der Ursache der Gefährdung sowie die Beseitigung der Kontamination im Umfeld.
Schleuse ist ein verschlüsseltes Verriegelungssystem, das den Zugang zu Abfallbehältern kontrolliert und verwaltet. Der Zugang wird über einen gespeicherten Zugangscode geregelt, um unbefugte Nutzung zu verhindern.
Schredderleichtfraktion (auch RESH bezeichnet) sind die nichtmetallischen, brennbaren Reste, die bei der Zerkleinerung und Separation in Schredderanlagen anfallen. Diese Leichtfraktion wird mithilfe von Windsichtern oder Zyklonabscheidern aus der Anlage ausgetragen und von den metallischen Bestandteilen getrennt.
Schwade ist ein länglicher Haufen organischer Materialien, der aerob kompostiert wird. Durch regelmäßiges Wenden wird die Belüftung verbessert und die Temperatur reguliert, um den biologischen Abbau zu fördern.
Seitenlader ist eine Fahrzeugart, bei der der Sammelaufbau seitlich montiert ist. Üblicherweise wird die Schüttung eines Seitenladers von der Fahrerkabine aus mit einem Joystick bedient.
Sekundärrohstoff ist ein Rohstoff, der aus Abfällen bzw. bereits genutzten und/oder verarbeiteten Rohstoffen entnommen, weiterverarbeitet und einer neuen Nutzung zugeführt wird. Der Sekundärrohstoff ist ein Produkt einer Kreislaufwirtschaft.
Senke ist ein natürliches Reservoir, das zeitweilig oder dauerhaft (Schad-)Stoffe aufnehmen und binden kann.
Siedlungswasserwirtschaft bezeichnet die Organisation und Verwaltung von Trinkwasser, Betriebswasser, Abwasser und Niederschlagswasser im Umfeld von Siedlungen. Sie ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiegend ein Teilbereich des Bauingenieurwesens.
Sperrmüll - Abfälle, die aufgrund ihrer Größe, ihres Gewichts oder ihrer sperrigen Beschaffenheit nicht in den regulären Hausmüllbehältern entsorgt werden können. Bspw. Möbel, Matratzen, Teppiche, Elektrogeräte.
Straßenverzeichnis ist eine Tabelle im awm system in dem eine Übersetzung zwischen Straßennamen und einer normierten, meist von Behördenseite vorgegebenen Straßencodes stattfindet
Stoffliche Verwertung bezeichnet die ökologisch sinnvolle Behandlung von Abfällen mit dem Ziel, die stofflichen Eigenschaften des Ausgangsmaterials zu nutzen. Der Hauptzweck besteht darin, die Abfälle oder daraus gewonnene Stoffe direkt zur Substitution von Rohstoffen oder Produkten aus Primärrohstoffen einzusetzen. Eine thermische Verwertung ist dabei ausgeschlossen.
Stoffstrom ist eine gerichtete Bewegung von Stoffen und Stoffgemischen. Es können natürliche Stoffströme (Nährstoffkreislauf in Ökosystemen) und durch Menschen verursachte bzw. veränderte Stoffströme (Abfallströme oder Rohstoffströme) unterschieden werden.
Streckengeschäft bezeichnet die Sammlung von Abfällen, die das Lager des Sammlers nicht berühren, sondern vom Abfallübergeber abgeholt und direkt zum Behandler oder einem anderen Sammler transportiert werden
Streckennetze sind Teil unsere Geodatenmodells und bilden die befahrbaren Straßen in einem Planungsgebiet mit verschiedenen Attributen ab
T
Touren sind organisatorische Einheiten die den Tag, die Fraktion und das Fahrzeug für ein definiertes Sammelgebiet festlegt
Trockenfermentation ist eine Methode der biologischen Abfallverwertung, bei der organische Abfälle wie Gartenabfälle, Grünschnitt oder Gülle unter sauerstoffarmen (anaeroben) Bedingungen ohne Zugabe von Wasser vergoren werden. Der Prozess führt zu einem stabilisierten Endprodukt, das als Dünger genutzt werden kann, und erzeugt im Vergleich zur Feuchtfermentation weniger Methanemissionen.
Trommelfahrzeug ist eine Art Müllfahrzeug, bei dem der Abfall durch eine Schneckenförderung im Inneren der Trommel verdichtet wird. Diese Technik ermöglicht eine zusätzliche Ladekapazität von über einer halben Tonne.
U
U-Turn ist der Fachbegriff für ein Wendemanöver auf der selben oder gegenüberliegenden Straßenachse
Upcycling ist die Wiederverwendung von Abfällen oder Abfallmaterialien, um höherwertige Produkte herzustellen.
Umweltverschmutzung bezeichnet die durch menschliche Aktivitäten verursachte direkte oder indirekte Freisetzung von Stoffen, Erschütterungen, Wärme oder Lärm in Luft, Wasser oder Boden. Sie kann die menschliche Gesundheit oder Umweltqualität beeinträchtigen, Sachwerte schädigen oder das Wohlbefinden sowie die zulässige Nutzung der Umwelt unzumutbar stören.
Unterflurbehälter ist ein unterirdisch installierter Abfallbehälter mit einer oberirdischen Einwurfklappe.
V
Verfüllung bezeichnet ein Verwertungsverfahren, bei dem geeignete nicht gefährliche Abfälle zur Rekultivierung von Abgrabungen oder zu bautechnischen Zwecken in der Landschaftsgestaltung eingesetzt werden. Die verwendeten Abfälle ersetzen dabei andere Materialien und sind auf die unbedingt erforderlichen Mengen beschränkt.
Verschiebungen informieren die Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens über Abweichungen vom regulären Abholplan der Müllsammlung. Diese Änderungen können durch Feiertage, Wetterbedingungen oder betriebliche Gründe verursacht werden und gewährleisten, dass alle betroffenen Sammeltermine entsprechend angepasst werden.
Versorgungskritikalität beschreibt das Risiko, mit dem ein Rohstoff hinsichtlich seiner Versorgung für ein rohstoffnutzendes System (Bezugssystem) belegt ist. Zur Einschätzung des Versorgungsrisikos werden insgesamt 13 Kriterien bewertet, die sich in geologische, technische und strukturelle Kriterien, geopolitische und regulatorische Kriterien sowie ökonomische Kriterien unterteilen.
Verwertung bezeichnet jedes Verfahren, bei dem Abfälle in umweltgerechter Weise einem sinnvollen Zweck zugeführt werden. Dabei ersetzen die Abfälle entweder andere Materialien, die für eine bestimmte Funktion genutzt worden wären, oder werden – im Rahmen der Vorbereitung zur Wiederverwendung – so aufbereitet, dass sie diese Funktion erfüllen können.
W
Wegpunkt ist ein festgelegter Punkt auf der Route eines Fahrzeugs, der dessen Standort (Breitengrad und Höhe) zu einem bestimmten Zeitpunkt angibt. Enthält einen Verweis auf die entsprechende Aufzeichnung. Wiegescheinist eine Art Lieferschein, der Angaben zum Gewicht des Fahrzeugs vor und nach der Beladung sowie der transportierten Abfallfraktionen enthält.
Wertstoff ist ein im Abfall enthaltener Bestandteil, der einer Verwertung zugeführt werden kann und nach Ende einer Verwertung wieder einen sinnvollen (stofflichen oder energetischen) Zweck erfüllt. Zu Wertstoffen zählen beispielsweise Altpapier, Altglas, Altkunststoffe, Alttextilien.
Wiederverwendung ist jedes Verfahren, bei dem Produkte sowie Bestandteile, die keine Abfälle sind, wieder für denselben Zweck verwendet werden, für den sie ursprünglich eingesetzt und bestimmt waren.
Wurmkompostierung bezeichnet die gezielte Kompostierung organischer Abfälle mithilfe von Kompostwürmern. Im Gegensatz dazu dient eine Wurmfarm primär der Vermehrung der Würmer für Zwecke wie den Verkauf als Köder, Fischfutter oder zur Nutzung als Biodünger in Form von Wurmkot, Wurmkompost oder Wurmtee.
X
Y
Z
Zero Waste (eng. für "kein Müll") ist eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Philosophie, die darauf abzielt, in Freizeit, Alltag, Handel und Produktion möglichst wenig Abfall zu erzeugen und Ressourcen zu schonen. Dieses Ziel wird durch Maßnahmen wie geschlossene Kreisläufe, Konsumverzicht, Abfallvermeidung, Reparaturen, Wiederverwendung, Kompostierung und Recycling verfolgt.
Ä
Änderungsdienst ist für die Kontrolle und Koordination der Aufstellung, den Tausch und das Abziehen von Abfallbehältern an festgelegten Adressen zuständig.